Jack Ruby
Der Nachtclubesitzer aus Dallas, erschoß am 24. November, den angeblichen Mörder und Einzeltäter, Lee Harvey Oswald im Keller des Polizeipräsidiums von Dallas. Die Tage zuvor zeigen ihn bereits Bilder und Kamera- aufnahmen, auf den Pressekonferenzen im Polizeigebäude. In späteren Verhören gab er an, dass der Mord an Oswald spontan an jenem Sonntagmorgen stattgefunden hätte. Zum Motiv sagte Ruby, er hätte Jackie Kennedy den schweren Prozess gegen Oswald ersparen wollen. Ruby wurde als Jacob Rubenstein 1911 als Kind polnischer Emigranten in Chicago geboren. Er und seine sieben Geschwister lebten bei Pflegeeltern. Seine schulischen Leistungen waren eher unterdurchschnittlich was auch auf das häufige Fehlen am Unterricht zurück zuführen war. Als Sechzehnjähriger verdiente er sich mit einer Gruppe von Jungen, gelegentlich ein paar Dollar bei Botengängen dazu. Zu seinen damaligen Auftraggebern zählte unter anderem der König des organisierten Verbrechens Al Capone. Ein Typ für geregelte Arbeit war Ruby nie. Am Rande der Legalität verdiente er mal durch Schwarzmarktverkäufe von Eintrittskarten, als Rausschmeißer in Nachtclubs und durch Betrug bei Pferdewetten Geld.
1937 übernahm
Ruby die Tätigkeiten als Gewerkschaftsorgansiator. Der Anfang
der Verbindungen zum organisierten Verbrechen. Die Mafia
unterwanderte zu dieser Zeit die meisten Gewerkschaften Chicagos
und auch die, dessen Vorsitzender Jack Ruby war. 1939 erschoß
Rubys Vorgesetzter seinen Vorgänger und Jack wurde als Zeuge vor
Gericht geladen, ohne dass ihm eine Verbindung zum Mord
nachgewiesen werden konnte. Die Warrenkommission, die zur
Aufklärung des Mordes John F. Kennedys gegründet worden war,
glaubte Ruby´s Aussage, dass er die Gewerkschaft verlassen
hätte, als er die Unterwanderung, durch die Mafia, bemerkte.
Laut Zeugenaussagen von Gangstern der Syndikate, blieb Ruby
jedoch "einer von ihnen". Nach einem kurzen Gastspiel
bei der Airforce und dem Versuch mit seinen Brüdern ein
Geschäft zu eröffnen, zog Ruby, angeblich auf Weisung der
Mafia, nach Dallas wo er sich im Nachtclubwesen etablierte.
Ruby´s erster Nachtclub war der "silbernen Sporn". In
diesem Club war unter anderem Paul Jones, ein Deligierter des
Chicago Syndikates, Stammgast. Verbindungen hatten seine Gäste
unter anderem mit Sam Giancana (damaliger Boss der Mafia
Chicagos) und Jimmy Hoffa (Lastwagengewerkschaftsboss der sich
mit Robert Kennedy über Jahre eine Fehde zum organisierten
Verbrechen lieferte). Ruby wurde nie reich und hatte einen
zweifelhaften Ruf. Seine Clubs waren für Trinkereien nach der
Polizeistunde und Schlägereien bekannt. Ruby löste die meisten
seiner Probleme ebenfalls mit den Fäusten. Doch wegen seiner
Gewaltätigkeiten wurde er nie verurteilt, nicht zuletzt deshalb,
weil er eifrige Beziehungen zur Polizei von Dallas pflegte. Ruby
erwies den Beamten zahlreiche Gefälligkeiten und wurde so
seinerseits durch sie begünstigt. Ruby wurde mehrfach verhaftet.
Unter anderem zweimal wegen Besitzes einer unangemeldeten Waffe,
dreimal wegen Mißachtung der Lizensvorschriften für Alkohol,
einmal wegen körperlicher Gewaltätigkeit und einmal wegen eines
Verstoßes gegen die Verkehrsregelungen. Bestraft wurde er
lediglich im letzten Falle.
m März 1963 hatte Ruby finazielle Probleme. Erst lieh er sich
1000 Dollar von der Bank. Zwei Wochen Später wurde er wegen
Mietrückstäden seines Clubs verklagt. Dazu kamen
Schwierigkeiten mit den Steuerbehörden, denen er 21000 Dollar
schuldete. Im Sommer hatten sich die Steuerschulden bereits
verdoppelt und im Herbst bot er einen seiner Nachtclubs zum
Verkauf an. Im Oktober 63 war die Steuerangelegenheit immer noch
nicht geregelt. Doch kurz vor dem Attentat schien sich seine
finanzielle Lage sprungartig verbessert zu haben. Am 15. November
kaufte er sich einen Safe und am 19., drei Tage vor der Ermordung
Kennedys, erzählte er seinem Steuerberater, er könne bald seine
kompletten Schulden tilgen! An diesen Tagen befanden sich 246
Dollar auf dem Konto des Ruby Clubs Caroussel. Drei Stunden nach
dem Tod des Präsidenten suchte Ruby seine Bank auf. Laut
Aussagen eines Bankangestellten zahlte Ruby 7000 Dollar auf sein
Konto ein, die er lose in seiner Tasche mit sich herum trug.
Direkt nach dem Attentat wurde Ruby in seinem Büro gesehen, das
nur wenige Blocks vom Dealey Palza entfernt lag, wie er mehrere
Telefonate führte. Er rief Freunde, Verwandte und
Geschäftspartner an, um ihnen mitzuteilen wie aufgebracht er
wegen des Mordes an dem Präsidenten sei. Das es ihn schlimmer
treffe als damals, als Mom und Dad starben.
Täuschung? Ein vorher ausgearbeiteter Plan? Eine gute Show, die
nachher dazu beitragen sollte, Ruby als verwirrten Täter dazu
stellen, der aus unkontollierbarer Leidenschaft Oswald erschoß?
Ruby inzenierte?!? dannach noch einige Auftritte. Am Abend
erschien er bei einem Gedenkgottesdienst, für Kennedy, in einer
Synagoge. Er traf erst am Ende ein und erwähnte das Attentat mit
keinem Wort, dem Rabbiner gegenüber, mit dem er sich unterhielt.
Am nächsten Tag besuchte Ruby einen lokalen Fernsehsender, wo er
eher den Eindruck von Aufregung statt Trauer hinterließ.
Hugh Ainsworth, ein Jornalist der Dallas Morning News (hier hielt
sich Ruby bis kurz vor dem Attentat auf um zu Frühstücken und
seine Anzeigenrechnung zu bezahlen), erzählte später, dass Ruby
nicht wirklich überrascht zu sein schien, bei der Nachricht des
Todes des Präsidenten. Und das er seine Rührung nur spielte.
Ruby gab vor, Kennedy bewundert oder sogar geliebt zu haben.
Die Frage die sich stellt ist doch diese. Ruby wußte, dass
Präsident Kennedy zu Besuch nach Dallas kam. Warum versuchte er
nicht die Wagenkolonne mit Präsident Kennedy persöhnlich zu
sehen? Einen Mann den er in seinen übertriebenen Vorstellungen
so hervorhob und schätzte.
Am Morgen des 24. November erfuhr Ruby von der geplanten Überführung Oswalds, vom Polizeipräsidium in das Landesgefängnis. Ruby rief darauf hin bei zwei Journalisten an um sich genauer zu informieren. Die erste Auskunft lautete 4 Uhr morgens. Ruby war pünktlich im Polizeigebäude, doch nichts geschah. Die zweite Information besagte um 10 Uhr des nächsten Tages. Nach Aussage eines Pfarrers fuhr Ruby angeblich um 9 Uhr 30 mit einem Fahrstuhl in den 3, Stock des Polizeigebäudes. Nach weiteren Verzögerungen der Überführung Oswalds, kam Ruby erst gegen 11 Uhr 15 wieder ins Gebäude. In der Zwischenzeit hatte Ruby bei der Post in der Nähe, eine Überweisung aufgegeben. Es gelang ihm (mit Hilfe von Freunden/ Bekannten bei der Polizei?) in einen Raum des Präsidiums vor zu dringen, der nur für Polizei und Presse zugelassen war. Oswald trat, mit Handschellen an einen Polizisten gefesselt, aus dem Fahrstuhl. Er wurde aus dem Büro geleitet in Richtung Wagen, der zu seiner Überführung bereit stand. Ruby näherte sich schnell und feuert einen Schuß aus kurzer Entfernung auf Oswald ab. Die Kugel durchschlägt Oswalds Bauch, durchtrennt zwei Hauptvenen, die das Blut zum Herzen führt, die Milz, die Bauchspeicheldrüse und die rechte Niere. Oswald stirbt kurz darauf im Parkland Hospital, wo nur knapp 72 Stunden vorher der Präsident der Vereinigten Staaten für tot erklärt wurde. | |
Ruby erschießt
Oswald "LIVE" vor den Augen der Weltöffentlichkeit |
Offiziell änderte
Ruby nie seine Aussage, Oswald Jackie Kennedy zuliebe getötet zu
haben. In einem Brief an einen anderen Anwalt jedoch schreibt er,
dass diese Idee von seinem Anwalt Tom Howard kam. Dem
Gefängnispsychologen erzählte er, dass man ihn erpreßt hatte,
Oswald zu töten. Vor dem Warrenausschuß sagte er aus, benutzt
worden zu sein. 1978 wurde ein altes Fernsehinterview gefunden,
dass Ruby während einer Pause einer Gerichtsverhandlung gab. Das
Interview wurde jedoch nie im Fernsehen ausgestrahlt.
Ruby sagte:
"Das einzige was ich sagen kann. Alles, was von Bedeutung
ist, alles, was geschehen ist, kam niemals ans Tageslich. Die
Welt wird niemals die wahren Tatsachen erfahren: mit anderen
Worten, meine wahren Motive. Ich bin die einzige Person im
Hintergrund, die die Wahrheit über alles, was sich auf meine
Person bezieht kennt."
Der Interviewer fragt Ruby, ob er glaube das die Wahrheit jemals
ans Licht kommen werde.
Ruby:"Nein. Denn unglücklicherweise werden diese Leute, die
so viel zu gewinnen haben und ein starkes Motiv hatten, mich in
diese Lage zu bringen, in der ich bin, niemals zulassen, dass die
wahren Tatsachen ans Tageslicht der Welt kommen."
Jack Ruby starb 1967 an Krebs zu der Zeit, als der
Oberstaatsanwalt von New Orleans, Jim Garison, den Fall Kennedy
erneut eröffnete.
Ruby nach seiner Verhaftung |